10 Gesundheitsmärchen, auf die Sie keinesfalls reinfallen sollten
Mythos oder Wahrheit? Gesundheitsmärchen aufgedeckt
Essen am Abend macht dick und in der nassen Badehose holt man sich den Tod. Das hat Oma schon gewusst. Also muss es wohl auch stimmen.
Hartnäckige Irrtümer, die seit Jahren durch die Köpfe geistern und von Generation zu Generation weitergegeben werden. Mythen, an die selbst manche Mediziner glauben. Wir enthüllen diese Gesundheitsmärchen.
Mythos 1: Dünne Menschen sind gesünder und leben länger
Falsch! Während Übergewicht und Fettleibigkeit mit einem erhöhten Risiko für verschiedene gesundheitliche Probleme wie Herzerkrankungen, Typ-2-Diabetes, bestimmte Krebsarten und andere chronische Krankheiten verbunden sein können, gibt es auch Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass ein gewisses Maß an Übergewicht, insbesondere bei älteren Menschen, mit einem geringeren Sterberisiko in Verbindung gebracht werden kann. Dies wird manchmal als "Adipositas-Paradoxon" bezeichnet und ist Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen.
Mythos 2: Essen am Abend macht dick
Falsch! Die Kalorien-Bilanz entscheidet über das Körpergewicht, nicht der Zeitpunkt der Mahlzeit. Ob die Hauptmahlzeit abends, mittags oder morgens eingenommen wird, ist dem Körper egal. Das parasympathische Nervensystem ist für den Darm verantwortlich und es ist gerade dann aktiv, wenn wir ruhen. Also wird im Schlaf bestens verdaut.
Das Einzige was zählt, ist die Energiebilanz des Gesamttages: Aufgenommene Kalorien minus verbrauchte Kalorien.
Mythos 3: Fett macht dick
Falsch! Im Allgemeinen gilt: Eine übermäßige Aufnahme von Kalorien aus Fett, insbesondere wenn sie nicht durch entsprechende körperliche Aktivität verbrannt wird, kann zur Gewichtszunahme führen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Fette nicht grundsätzlich schlecht sind. Früher wurden Fette oft in gesättigte und ungesättigte Fette unterteilt und mit Begriffen wie "gesund" oder "ungesund" versehen, eine Unterscheidung, die heute als überholt angesehen wird. Tatsächlich sind beide Arten von Fetten für den menschlichen Körper notwendig, um tägliche Stoffwechselprozesse zu unterstützen. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme fettlöslicher Vitamine wie A, D, E und K, fördern ein natürliches Sättigungsgefühl, sind wichtig für die Funktion von Hormonen und Enzymen und helfen, Schwankungen im Blutzuckerspiegel zu verringern. Fette können dazu beitragen, das Sättigungsgefühl zu erhöhen und den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, was wiederum dazu beitragen kann, den Appetit zu kontrollieren und Heißhungerattacken zu verhindern.
Mythos 4: Mundgeruch kommt vom Magen
Falsch! Fast immer liegt der Grund für die Halitose im Mund-Rachen-Raum und nicht im Magen. Meist sind es Bakterien, die sich auf der Zunge, in Zahnzwischenräumen oder Zahnfleischtaschen ansiedeln und Speisereste zersetzen. Dabei entstehen schlecht riechende Gase.
Mythos 5: Jeder muss jeden Tag Stuhlgang haben
Falsch! Ob dreimal täglich oder dreimal pro Woche. Beides ist völlig normal. Es gibt auch keinen Hinweis darauf, dass der Stuhl, der in Ihrem Dickdarm "geparkt" wird, Vergiftungserscheinungen auslöst. Es gibt ebenso keinen Hinweis, dass dadurch andere gesundheitliche Probleme wie z.B. Dickdarmkrebs oder Ähnliches heraufbeschworen werden.
Es ist wichtig zu verstehen, dass das Fehlen des täglichen Stuhlgangs nicht zwangsläufig ein Zeichen für ein Gesundheitsproblem ist. Solange Sie keine Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall haben und sich ansonsten gesund fühlen, besteht wahrscheinlich kein Grund zur Sorge.
Mythos 6: Beine übereinander schlagen macht Krampfadern
Falsch! Die Annahme, dass das Überkreuzen der Beine zu Krampfadern führen kann, ist ein verbreiteter Irrglaube. Tatsächlich haben mehrere US-Studien gezeigt, dass die typisch weibliche Sitzhaltung keine direkte Ursache für Venenschwäche ist. Vielmehr spielen andere Faktoren eine größere Rolle, darunter Übergewicht, Schwangerschaft, Rauchen oder Bewegungsmangel. Wer allerdings eine Veranlagung für Krampfadern hat, sollte die Beine nicht so oft übereinanderschlagen. Durch den erhöhten Druck kann der Abfluss aus den Beinvenen leicht behindert werden.
Mythos 7: Light-Produkte sind gesund
Falsch! Der Light-Begriff ist weder gesetzlich noch ernährungswissenschaftlich geschützt. Light-Produkte sind größtenteils Produkte, die in irgendeiner Form weniger Kalorien, weniger Fett oder weniger Zucker enthalten. Um Fett oder Zucker wegzulassen, ist der Einsatz von Chemie nicht wegzudenken. Die gesundheitlichen Auswirkungen von diversen Austauschstoffen wird in vielen Kreisen diskutiert. Langzeiterfahrungswerte gibt kaum, sodass es schwer abzuschätzen ist, was diese in unserem Körper bewirken.
Ein Light-Produkt verleitet nicht nur dazu, mehr davon zu essen oder zu trinken, weil es "light" ist, sondern es könnte zudem noch dick und krank machen.
Mythos 8: Rohkost ist gesünder als gegartes Gemüse
Falsch! Zwar gibt es beim Garen einen leichten Vitaminverlust, gleichzeitig aber werden dadurch viele Nährstoffe für den Organismus leichter verfügbar gemacht. Zudem kann das Kochen bestimmter Gemüsesorten einige gesundheitsfördernde Eigenschaften freisetzen, die im rohen Zustand nicht verfügbar sind. Zum Beispiel können einige Gemüsesorten wie Tomaten und Karotten durch das Kochen die Freisetzung von Antioxidantien wie Lycopin und Beta-Carotin erhöhen.
Zahlreiche Gemüse sind gegart bekömmlicher. Zu viel rohe Kost kann Blähungen und Verdauungsprobleme verursachen. Das Kochen kann Bakterien und Pestizidrückstände reduzieren, die möglicherweise auf rohem Gemüse vorhanden sind.
Mythos 9: Süßstoff macht nicht dick
Falsch! Der Süßstoff gibt dem Gehirn die Nachricht "Gleich kommt Zucker!" Innerhalb von Sekunden setzt die Bauchspeicheldrüse jetzt Insulin frei, um den angeblichen Zucker zu verarbeiten. Doch anstatt Zucker gibt es nur kalorienfreien Süßstoff. Das Insulin schnappt sich deshalb den verbleibenden Zucker im Blut und senkt damit den Blutzuckerspiegel. Und genau das macht Hunger oder sogar Heißhunger.
Mythos 10: Badehose noch nass? Das gibt eine Blasenentzündung
Falsch! Mit der Nässe hat das gar nichts zu tun. Bakterien und Keime sind die Ursache für einen Harnwegsinfekt. Und diese kann man sich auch im Schwimmbad einfangen.